Hallo ich bin Larissa, ich bin eine Prostituierte und arbeite überwiegend in Deutschland. Ich liebe meine Arbeit und meine Eigenständigkeit. Schon immer stehe ich auf Sex mit fremden Männern und dies ist wirklich keine Floskel, wie man es eventuell leicht vermuten könnte. Sex ist für mich entspannend, es machte mich glücklich und ich habe einfach Spaß dabei. Ich habe mich aber dabei nie für schnelle Nummern mit fremden Männern interessiert. Hier spielt wohl etwas Angst und Vorsicht eine Rolle, man möchte es ja nicht mit einem Psycho zu tun haben. Da mich Sex schon immer interessierte, habe ich schon, als ich noch jünger war, nach Kontakten und Gleichgesinnten im Internet gesucht und habe dann Termine zu meinen eigenen Bedingungen vereinbart. Ich bin wissbegierig und wollte viel von meinen Partnern lernen und natürlich auch Spaß haben. Wenn wir uns das erste Mal getroffen hatten und wir uns sympathisch waren hatten wir Sex. Natürlich spielte Geld dabei keine Rolle, es war wirklich nur reines gegenseitiges Vergnügen. So habe ich viele coole Typen getroffen, einige von ihnen sind heute sogar meine Freunde, aber nur Freunde, weil sie bereits ihre zweite Hälfte haben. Dann ist eine Zeit gekommen wo ich Geld benötigte. Da ich ein Studium angefangen habe, benötigte ich zusätzlich viel Zeit zum Lernen. Meine damalige berufliche Arbeit verbrauchte schon einen Großteil meiner zur Verfügung stehenden Zeit, so dass es zeitlich immer problematischer wurde. Das war dann der Auslöser, dass ich mich für eine Escort-Begleitagentur entschied. Leider war aber auch dort der zeitliche Aufwand sehr hoch. Schließlich kehrte ich dann zu meinem anfänglichen Online-Dating zurück, allerdings dann nur noch gegen Bezahlung. Aber genau wie früher, war es mir ein Anliegen meine Kunden erst einmal nur zu treffen und stimmte auch nicht allen Angeboten immer zu. Ich habe damit immer gute Erfahrungen gemacht und praktiziere dies schon recht lange. Ich mache nur einen Termin fest, wenn ich auch wirklich die Zeit dafür habe. Das versetzt mich in die glückliche Lage weiter lernen zu können. Finanziell komme ich gut über die Runden und habe keine Existenzsorgen. Alles in allem bin ich glücklich, ich mag diesen lässigen Sex wirklich und ich treffe sogar sehr coole Typen, mit denen ich mich auch gerne zu einem einfachen Gespräch beim Kaffee treffen kann.
Was mich stört ist, dass Frauen wie ich von der Allgemeinheit verurteilt werden. Ich muss gestehen, damit habe ich doch so meine Probleme. Denn ich bin der Meinung, ich tue niemandem etwas Schlechtes. Ich verstehe auch nicht, dass meine Arbeit ein Mangel an Selbstachtung sein soll, so wie es in der Öffentlichkeit oft dargestellt wird. Für mich ist es eigentlich nur verwerflich, wenn eine Frau für Geld aber eigentlich gegen ihren Willen Erniedrigungen und unfreiwillige Demütigungen über sich ergehen lässt. Ebenso wenn der Respekt ihr gegenüber fehlt und sie eigentlich unglücklich mit ihrer Situation ist. Ich fühle mich überhaupt nicht so. Ich mache nichts was mir nicht gefällt. Im Gegenteil, ich amüsiere mich dabei und verdiene trotzdem Geld. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich etwas falsch mache. Auch nicht, wenn ich Sex mit einem verheirateten Kunden habe. Ich lehne solche Treffen nicht ab. Ich finde, es ist nicht meine Sache was in fremden Ehen passiert oder eventuell dort schief läuft. Ich verurteile verheiratete Männer deshalb auch nicht. Von daher stehe ich zu dem was ich mache und habe keine moralischen Probleme damit. Einmal ist es passiert, dass mich eine Ehefrau - angeblich während der Scheidung - angerufen hat und mich gebeten hat zu bestätigen, dass ihr Ehemann mit mir Sex hatte. Das habe ich natürlich abgelehnt, wie verrückt ist doch manchmal die Welt.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass es nicht meine Position ist Prostitution generell positiv zu sehen. Hier gibt es wie überall im Leben Licht und Schatten. Aus meiner Sicht sollte jeder das machen, was er für sich selbst verantworten kann, jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Für mich gibt es aber leider auch schon mal schwere Zeiten und das hängt mit meinem gerne ausgeübten Gewerbe zusammen. Während ich in Deutschland gearbeitet habe, habe ich mich in Dortmund in einen Mann verliebt. Davor kann man sich nicht wirklich schützen und es ist tragisch, er ist immer noch in meinem Herzen. Aber ich weis, er würde leiden und wäre untröstlich, wenn ich Ihm sagen würde, dass ich eine Prostituierte bin. Die Situation ist wirklich nicht einfach für mich, auch wenn ich mir sage, dass es im Leben immer Hochs und Tiefs gibt.
Meine Tätigkeit mache ich nicht zu öffentlich, aus vielerlei Gründen. Nur meine engsten Freunde und meine Eltern wissen es. Meine Eltern mögen es nicht, aber sie respektieren meine Wahl und Lebensweise. Ich denke auch, jeder sollte das Recht haben, dass zu machen was er gerne möchte. Jeder hat auch so seine Macken und man sollte deshalb immer tolerant miteinander umgehen.
Davon ab, ich studiere weiter, bin froh so viele Menschen positiv kennen zu lernen und bedauere nichts in meinen Leben.